Aktivitäten 2012

Noch kein Turbo-Internet in Stoltebüll

04. Dezember 2012 | 06:10 Uhr | Von hjk

 
Bei den Hebesätzen bleibt die Gemeinde bürgerfreundlich / Schnelles Internet lässt aber noch auf sich warten

Stoltebüll. Die Gemeindevertretung meint es weiter gut mit den Bürgern: In Bezug auf die Hebesätze bleibt Stoltebüll ein "Steuerparadies". Der einmütig verabschiedete Etat 2013 sieht für die Grundsteuern A und B nur 220 beziehungsweise 240 Prozent vor, während die Gewerbesteuer mit 310 Prozent zu Buche steht. Bürgermeister Hans-Jürgen Schwager wies bei der jüngsten Sitzung auch auf die niedrige Gebühr für Hundehalter hin: Je Tier werden nur 20 Euro im Jahr verlangt.

Der Haushaltsplan kommt 2013 dennoch nicht ohne "Schönheitsfleck" davon, denn aus der Rücklage müssen 23 500 Euro abgebucht werden, um den Verwaltungsteil auszugleichen. Amtskämmerer Hauke Scharf sieht darin jedoch keinen Grund zur Beunruhigung, zumal sich die Finanzlage in den Folgejahren wieder bessern werde. Bei einem Gesamtvolumen von 830 000 Euro sind drei überschaubare Investitionen vorgesehen: die Dach-Sanierung des Feuerwehrhauses Gulde-Schörderup für 15 000 Euro, Baumaßnahmen auf dem Thingplatz für 6000 Euro und eine Verschönerung der Spielplätze für 2500 Euro. Dass die Kommune voraussichtlich 175 000 Euro an Gewerbesteuer einnehmen wird, ist laut Scharf kein üppiger Geldsegen, weil davon nach den Abzügen bei den Schlüsselzuweisungen und anderen Kürzungen am Ende zehn Prozent in der Gemeindekasse verbleiben.

Was die Ausgestaltung des Informationszentrums zum Gulder Thingplatz betrifft, überwies die Nospa-Kulturstiftung bereits eine Fördersumme von 2500 Euro.

Beschlossen wurde die modifizierte Gebührensatzung über die Abwasserbeseitigung. Mit 120 Euro wird damit die im zweijährigen Turnus fällige Schlammentsorgung der Hauskläranlagen berechnet.

Weiter unerfüllt bleibt der Wunsch nach einer modernen Breitbandversorgung. Verwaltungschef Gerd Aloe erläuterte den Stand der Dinge zur "großräumigen Lösung" auf Kreisebene. Mit einem Aufwand von 300 000 Euro müsse der Kreis zunächst einmal von Fachleuten ein Konzept erstellen lassen, sagte er. Da sich nach Auffassung der Gemeindevertretung das ganze Vorhaben über etliche Jahre hinziehen würde und sich Stoltebüll vermutlich "ganz hinten" anstellen müsste, wird jetzt eine Alternative im örtlichen Rahmen erwogen. Auf Vorschlag von Vertretern der Wählergemeinschaft "Aktiv für Stoltebüll" soll demnächst ein Experte bei einer auch für Nachbargemeinden zugänglichen Bürgerinformation in dieser Angelegenheit zu Wort kommen.

Unmut herrscht in den Reihen der Gemeindevertreter nach wie vor über den maroden Zustand der Kreisstraße 108, die als Verkehrsachse die Stoltebüller Ortsteile verbindet. Das Problem: Die K 108 ist sehr schmal und wird weniger befahren als beispielsweise die ebenso kaputte Küstenstraße K 111 zwischen Hasselberg-Spieskammer und Kronsgaard. Dennoch: Bürgermeister Schwager wird abermals versuchen, das Kreisbauamt vom dringenden Ausbau dieser Loch-an-Loch-Chaussee zu überzeugen, auch wenn das Geld in Schleswig knapp ist.